Kantonale Offiziersgesellschaft Thurgau zu Gast in Bern
Am Dienstag, 5. März 2019, fand in Bern das jährliche Treffen der KOG Thurgau mit den Thurgauer Bundesparlamentariern statt. Das Treffen erfolgt immer auf Einladung und soll den Offizieren und Parlamentariern die Möglichkeit zum sicherheitspolitischen Austausch geben.
In dieser Frühjahrssession nahmen sich Ständerätin Brigitte Häberli, Ständerat Roland Eberle sowie die Nationalrätinnen Verena Herzog und Diana Gutjahr ebenso wie die Nationalräte Christian Lohr, Markus Hausammann, und Hansjörg Brunner Zeit für die Anliegen der Thurgauer Offiziere.
Als erster Referent berichtete Vorstandsmitglied Oberstlt i Gst Peter Hofer, seines Zeichens stellvertretender Kommandant der Informatik Schulen 61 in Frauenfeld, von den ersten Erfolgen bei der Umsetzung der WEA. Die Ausbildungsqualität konnte auf allen Stufen merklich gesteigert werden und es zeigt sich, dass die Weiterentwicklung der Armee richtig und wichtig war.
Der ehemalige KOG-Präsident, Reto Maurer, seit knapp zwei Jahren Leiter Kompetenzbereich Landsysteme bei armasuisse, informierte über den Sachstand des grossen Programms «Air2030» (Erneuerung der Mittel zum Schutz des Luftraums). Anhand des Rüstungsablaufs zeigte er auf, welche Phasen in den vier Teilprojekten (Neues Kampfflugzeug, Bodluv, C2Air und Radar) schon durchlaufen sind bzw. noch folgen werden. Zudem erläuterte er, welche Herausforderungen in einem so grossen Programm die involvierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu meistern haben. Für die KOG zeigt sich, dass die Erneuerung der Systeme zur Landesverteidigung ein ständiger Prozess ist und dass dabei vorausschauend, nachhaltig und mit Augenmass zu politisieren ist.
Der dritte Referent war ebenfalls ein Thurgauer. Der Kommandant der Territorial Division 2, Divisionär Hans-Peter Walser, wuchs in Steckborn auf und traf im Rahmen des Anlasses auf seinen alten Schulfreund Christian Lohr. Er berichtete über den Auftrag seiner Division und über die Probleme bei der personellen Alimentierung seiner Bataillone. Mit Erschrecken nahmen die Teilnehmer Kenntnis von Abgängen aus dem Personalpool seiner Division in den Zivildienst in Kompaniestärke, wobei diese Abgänge bei Kadern und Mannschaftsgraden gleichermassen stattfanden. Ebenfalls berichtete er, dass derzeit mehr militärisches Berufspersonal in die Privatwirtschaft abwandert, als nachausgebildet werden kann. In diesem Zusammenhang blieb sein flammendes Bekenntnis zur Milizarmee und die Bitte dieses System unter keinen Umständen zu gefährden in Erinnerung.
Ständerat Roland Eberle regte bei den Vertreterinnen und Vertretern des Gewerbeverbandes an, dass man seitens SGV in puncto Koordination der RS-Starts mit den Lehrabschlüssen direkt das Gespräch mit dem Kommando Ausbildung der Armee suchen soll. Nationalrat Christian Lohr würdigte die Arbeit der Referenten und das Engagement der Offiziere.
Im Anschluss verdankte der KOG Präsident, Oberstlt Dominik Knill, die Organisatorin Nationalrätin Verena Herzog, die Referenten und zum Schluss noch Ständerat Roland Eberle, welcher bei den nächsten Wahlen nicht mehr antritt und damit ein letztes Mal am Anlass teilnehmen wird. Augenzwinkernd ergänzte er in die Richtung von Nationalrat Markus Hausammann, dass man in seinem Fall noch auf eine Verabschiedung verzichte.
Bilder: Oberstlt Valentin Hasler, Aktuar, Vorstand KOG Thurgau
Text: Hptm Markus Scholdei, Kommunikation und Internet, Vorstand KOG Thurgau