Von Reto Maurer zu Dominik Knill
von Oberst PETER FORSTER
Aus guten Gründen war die GV der KOG Thurgau am 28. September 2015 ausserordentlich gut besucht. Erstens begrüsste der Präsident, Oberstlt Reto Maurer, einen höchst kompetenten Redner: Dominique Andrey, den Kommandanten des Heeres. Zweitens galt es, den abtretenden Reto Maurer zu würdigen und seinen Nachfolger zu wählen: Oberstlt Dominik Knill. Und drittens waren die vorderen Sitzreihen 18 Tage vor den eidgenössischen Wahlen auffallend gut besetzt: Zahlreiche Politikerinnen und Politiker gaben der KOG die Ehre.
Im ehrwürdigen Rathaus von Weinfelden hiess Oberstlt Maurer KKdt Andrey und die Brigadiers Heinz Niederberger, Martin Vögeli und Hans-Peter Wüthrich willkommen. Aus der Politik begrüsste er:
- Die ganze bürgerliche Abordnung des Thurgaus in Bern: Ständerätin Häberli, Ständerat Eberle, Nationalrätin Herzog und die Nationalräte Walter, Hausammann und Lohr.
- Drei Fünftel der Thurgauer Regierung: Regierungspräsident Stark, Regierungsrätin Komposch und Regierungsrat Schläpfer.
- Aus der Wirtschaft den neuen CEO der wichtigsten Thurgauer Rüstungsfirma: den Mowag-Chef Oliver Dürr.
Beruf, Armee, Politik
Der Präsident des Grossen Rates, der Unternehmer und Oberstlt Max Arnold, überbrachte ein gehaltvolles Grusswort. Er lese jeden Monat Fachzeitschriften wie den SCHWEIZER SOLDAT. Aber er verstehe nicht mehr alles, was die Politik derzeit der Armee antue. Früher sei es selbstverständlich gewesen, in der Armee «weiterzumachen»; heute nicht mehr. Er aber wisse: Wer richtig plane, bringe Familie, Beruf, Armee und Politik unter einen Hut. Die Offiziere müssten sich wieder stärker ins Staatsleben einbringen.
Politische Akzente setzte Reto Maurer:
- Er rief die Thurgauer Deputation im eidgenössischen Parlament dazu auf, die WEA zu retten; alles andere wäre ein Scherbenhaufen.
- Und er forderte die Stände- und Nationalräte auf, sich für das Rüstungsprogramm 15plus stark zu machen, insbesondere für die Duro-Werterhaltung, die direkt der Mowag zugute komme.
Neuer Präsident
Marcus Knill stellte sich selber vor. Der einstimmig gewählte neue Präsident
- lernte Panzermechaniker, arbeitete 25 Jahre bei Oerlikon-Contraves und nimmt heute bei Vectronix in Heerbrugg eine leitende Stellung ein. An der ETH studierte er Sicherheitspolitik.
- Militärisch führte er die Mot Inf Stabskp 11. Er diente als UNO-Beobachter in Georgien und half in Südostasien nach dem Tsunami. Als Ausbildungsoffizier dient er bei SWISSINT.
Vorstandswahlen
In globo wählte die Versammlung in den Vorstand:
- Oberstlt i Gst Peter Hofer, Berufsoffi- zier SKS/FU Br 41, Kdt HQ Bat 11.
- Oberst Thomas Hugentobler, bis 2015 Präsident der OG Bodensee und damit von Amtes wegen im Vorstand, neu als freies Mitglied, Bindeglied zur SOG.
Dank an Reto Maurer
Hugentobler dankte Reto Maurer für sechs erfolgreiche Präsidialjahre:
- Vier Mal steuerte Maurer in eidg. Abstimmungen das kantonale Komitee zum Erfolg, selbst für den Gripen.
- In Bern führte er das Jahrestreffen mit den Thurgauer Parlamentariern ein.
- Er überführte die alte Winkelriedkommission in die Winkelriedstiftung.
- Er gab der KOG eine eigene Standarte.
- Er vertrat die KOG Thurgau in der SOG stets mit markanten Voten.
Alig, Graf, Andrey
- Oberst Urs Alig, Präsident der Winkelriedstiftung, dankte der KOG für die gute Kooperation. Die Stiftung sei stolz, namhaft zur Förderung des Wehrwillens beitragen zu können.
- Oberst i Gst Marcus Graf, Vizepräsident der SOG, lobte die KOG Thurgau als überaus erfolgreiche Gesellschaft. Er warf die berechtige Frage auf: Was bedeutet das WEA-Nein des Nationalrates? Die Armee brauche 5 Mia./Jahr.
- Über das magistrale Referat von KKdt Andrey berichten wir auf der Seite rechts.
(Erschienen im: Schweizer Soldat | Nr. 11 | November 2015)